Eigene Stromversorgung für Airstream-Wohnmobil

Auf der Straße kommt das Airstream Interstate ohne Kabel oder Gas aus

Die Elektrifizierung ist in letzter Zeit recht verbreitet – wir sehen sie in normalen Familienautos, wir sehen sie auch in Sportwagen und nicht zuletzt in Wohnmobilen. Airstream hat ein großartiges „Hybrid“-Reisemobil entwickelt, das seine Energieversorgung überallhin mitnimmt.

Hat die Elektrifizierung einen Platz im Reisemobil? Laut Airstream, das seit 1931 (!) aerodynamische Wohnmobile baut und seit einigen Jahren auch Wohnmobile herstellt, ist das definitiv der Fall. Das Unternehmen bietet ein Paket an, das es prosaisch „E1-Paket“ nennt und das uns für immer von der Sorge befreit, ob wir auf der Straße genug Strom haben werden.

Wenn wir auf einem Campingplatz ankommen, schließen wir uns in der Regel an eine Stromquelle an – nur wenn wir zum Beispiel in die unberührte Natur hinausfahren wollen? Das ist eine andere Geschichte. Airstream kommt aus dem US-Bundesstaat Ohio, der in der Tat reich an riesigen Naturreserven ist – kein Wunder also, dass sie sich diese Lösung ausgedacht haben, die weit über die derzeitigen Energiespeicherfähigkeiten von Wohnmobilen hinausgeht.

Eigene Stromversorgung für Airstream-Wohnmobil
Eigene Stromversorgung für Airstream-Wohnmobil

Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass es sich bei diesem „Airstream Interstate 19“ um ein Reisemobil auf der Basis des Mercedes Sprinter Tourer handelt, das jedoch neben dem konventionellen Dieselmotor unter der vorderen Motorhaube auch eine Batterie mit einer sehr nützlichen Kapazität von 12,1 kWh beherbergt, die durch ein 3.200-Watt-Netzteil, Spannungswandler und eine zusätzliche 6.900-Watt-Lichtmaschine ergänzt wird. Das gesamte elektrische System wird von einem externen Unternehmen, Volta Power Systems, geliefert, mit dem die Airstream-Mitarbeiter schon seit einiger Zeit zusammenarbeiten.

Das System ist sehr gut durchdacht – es wird während der Fahrt aufgeladen und je länger man fährt, desto mehr Kapazität schafft es die Batterie natürlich zu „füllen“. Der Hersteller fügt hinzu, dass etwa zwei Stunden Fahrt ausreichen, um die Batterie vollständig aufzuladen, was dann mehrere Tage Camping ermöglicht. Die Energie aus dem Großspeicher wird auf Kommando per Knopfdruck entnommen. Mit anderen Worten: Sie sind nicht auf die Stromversorgung auf dem Campingplatz angewiesen. Und das Beste ist, dass man sich keine Sorgen über längere Fahrten und das Zelten in der sogenannten „Wildnis“ machen muss.

Das zusätzliche Hybridnetzteil „strafft“ die Stromversorgung für alle Arten von Bordsystemen wie den Großküchenherd, die Mikrowelle, den Fernseher und andere Geräte. Darüber hinaus ist das System mit dem Timberline-Heizsystem auf Glykolbasis verbunden, das nicht nur den Innenraum, sondern auch das Wasser erwärmt. Dieser verbraucht Diesel aus einem herkömmlichen Tank, so dass kein Gas mehr benötigt wird.

Sobald die gewählte Temperatur eingestellt ist, beginnt die warme Luft leise im Innenraum zu zirkulieren, wobei sich ein Auslass unter den Rücksitzen und der andere unter dem Waschbecken befindet – schön ist auch, dass es sich um eine sanfte Strahlungswärme handelt. Aber es gibt auch einen Wärmetauscher, der das Wasser erwärmt, das dann in die Küche fließt. Auf der anderen Seite wird der Stromkreis bis zum Badezimmer erweitert.

Der Basis Mercedes-Benz Sprinter Tourer, auf dem die Wohnversion von Airstream basiert, ist hier mit einem 2,0- und 2,2-Liter-Dieselmotor mit 114, 150, 163 oder 190 PS erhältlich. Er kann mit einem herkömmlichen Sechsgang-Schaltgetriebe oder einer Neungang-Automatik gefahren werden.

Der Preis richtet sich nach der Außenfarbe (Weiß ist die Grundfarbe, Schwarz und Silber sind aufpreispflichtig), der Innenausstattung (Art der Polsterung usw.) oder der Anzahl der Betten – gegen Aufpreis ist ein Zusatzbett in der vorderen Kabine möglich.

Carsten Sommerfeld

Erste Erfahrungen in Sachen Camping sammelte ich als Kind in den 1970er Jahren mit meinen Eltern an der Ostsee, in der damaligen Tschechoslowakei und… More »

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