Wo finde ich meine Fahrzeug-ID-Nummer?
Jedes Fahrzeug, das zum Verkauf steht, muss über eine Fahrzeugidentifikationsnummer (auch FIN genannt) verfügen. Dank dieser Nummer lässt sich jedes Fahrzeug identifizieren und einem Hersteller sowie seinem Besitzer zuordnen. Früher wurde die Nummer- und Buchstabenkombination als Fahrgestellnummer bezeichnet. Sie befand sie auf einer Plakette im Motorraum und ließ sich leicht entfernen oder ändern. Um Manipulationen zu vermeiden gibt es seit 1981 die Fahrzeugidentifikationsnummer.
Inhalt
Wie sieht eine Fahrzeugidentifikationsnummer aus?
Die Fahrzeugidentifikationsnummer (auf Englisch: Vehicle Identification Number = VIN) ist ein 17-stelliger Code, der aus Buchstaben und Nummern besteht. Zur besseren Übersicht ist die FIN in drei Blöcken untergliedert. Da jede Nummer einzigartig ist und nicht doppelt vergeben werden darf, lässt sich jedes Fahrzeug auf der Welt genau zuordnen.
Der Aufbau der Fahrzeugidentifikationsnummer ist dabei einheitlich gehalten. Dies ist in der EU-Verordnung 76/114/EWG und gemäß der DIN ISO 3779 festgelegt.
Zifferstelle | Bedeutungshinweis |
1 bis 3 | Weltherstellercode |
4 bis 9 | Ausstattungsmerkmale, Motortyp, Baureihe |
10 und 11 | Modelljahr und Herstellungsort |
12 bis 17 | Fortlaufende Fahrzeugnummer |
Weltherstellercode
Die ersten drei Stellen der Fahrzeugidentifikationsnummer sind dem Weltherstellercode vorenthalten. Die Vergabe erfolgt vom Verband der Automobilingenieure SAE International. In der Regel besteht der Code aus einem Buchstaben oder einer Zahl, die sich eindeutig dem Herstellungsland oder der Herstellermarke zuordnen lässt. A bis H steht für Afrika, J bis R hingegen für Asien, während S bis Z den europäischen Ländern obliegt. Die Ziffern 1 bis 5 sind Nordamerika zugeteilt, 6 bis 7 ist für Australien und 8 bis 0 für Südamerika reserviert.
Ländercode
Interessant ist auch der Ländercode. Deutschland hat den Großbuchstaben W erhalten. Demnach nutzt Volkswagen für die Fahrzeugidentifikationsnummer WVW, während Audi WAU und Daimler WDD verwendet.
Baureihe
Die nachfolgenden vier bis sieben Stellen der FIN sind für die Baureihe, den Motortypen sowie spezielle Fahrzeugausstattungsmerkmale vorgesehen. Die Stellen sieben bis acht sind jedoch dem Fahrzeugmodell vorbehalten. Möchte der Autohersteller nicht alle Stellen in Anspruch nehmen, müssen in diesem Bereich Füllzeichen eingelassen werden, die deutlich zu erkennen sind. Audi und VW nutzen dafür die Zeichen „ZZZ“.
Modelljahr
An zehnter Stelle ist das Modelljahr einzutragen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um das Baujahr des jeweiligen Fahrzeuges, sondern um das Produktionsjahr der Automodells aus der jeweiligen Serie. Auch das Modelljahr kann durch Ziffern oder Buchstaben erkenntlich gemacht werden. Hierfür lassen sich alle Buchstaben und Ziffern bis 9 verwenden. Ausgenommen sind lediglich die Buchstaben I, O, Q sowie U und Z. Vor allem O gilt es auszuschließen, um eine Verwechslung mit der Ziffer 0 zu umgehen.
Herstellungsort
Die Stelle 11 der FIN ist für den Herstellungsort vorgesehen. Hierfür kann der Hersteller Ziffern oder Buchstaben bemühen. Die letzten Nummern können Automobilhersteller individuell für Produktionshinweise nutzen.
Dort ist die Fahrzeugidentifikationsnummer zu finden
Die Fahrzeugidentifikationsnummer ist immer an einem speziellen Bereich des Fahrzeugs sowie in den Zulassungspapieren zu finden. Beim Kauf ist daher ein Abgleich aller Dokumente sinnvoll.
An Autos befindet sich die eingestanzte Nummer häufig im Motor- oder Kofferraum. Sie kann auch im Bereich des Armaturenbretts sowie in Fahrer-, Beifahrer- oder Hintertüren eingelassen sein. Bei Motorrädern ist die FIN am Rahmen des Lenkkopfs oder an der Lenkgabel eingeprägt. Diese Prägung ist optimal, um Fälschungen oder Manipulationen zu erschweren.
In den Zulassungspapieren findet sich die Fahrzeugidentifikationsnummer im Teil I im Feld E an. Im Fahrzeugbrief ist die FIN im Teil II unter Punkt 4 enthalten. Gleiche die Nummer immer beim Kauf ab, um Autodiebstahl keine Plattform zu bieten. Inzwischen gibt es sogar Möglichkeiten, die Nummer gebührenpflichtig im Internet überprüfen zu lassen. Somit lässt sich das Fahrzeug genau identifizieren. Im Bedarfsfall nutzen auch Werkstätten die Fahrzeugidentifikationsnummer, um schnell passende Ersatzteile bestellen zu können.