Wegfahrsperre für Wohnwagen: Diebstahl verhindern!
Wegfahrsperren für Wohnwagen wie Radkrallen und Deichselschloss haben Hochkonjunktur. Die Zahlen aus dem Jahre 2017 sind beängstigend. Bereits Ende des Monats wurden alleine in NRW 300 Wohnwagendiebstähle bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Dies sind fast dreimal so viele Diebstähle von Wohnwagen wie im Vergleichs-Vorjahr. Die Schadenssumme wird mit rund sieben Millionen Euro beziffert.
Viele Wohnwagenbesitzer stellen ihre Wohnwagen irgendwo extern unter in der zeit wo er nicht gebraucht wird. Sie bemerken ihren Verlust oft erst nach Wochen oder gar Monaten. Diese Zahlen werden bis Jahresende wohl noch nach oben korrigiert werden müssen.
Wohnwagen werden in der Regel nicht einfach so gestohlen. Die Polizei ist sich sicher da steckten professionelle Banden dahinter. Sogar das LKA hat sich zwischenzeitlich eingeschaltet. Recherchen der Ermittler haben auch die ersten Erfolge beschert. So sollen die gestohlenen Wohnwagen hauptsächlich nach Irland überführt worden sein. Die Polizei geht davon aus, dass Wohnwagen gezielt auf „Kundenbestellung“ gestohlen werden. Es scheint für die Diebe kein Problem zu sein gefälschte neue Papiere für diese Wohnwagen herzustellen. um sie dann „legal“ auf der Insel an den Mann zu bringen.
Mit lediglich 33 gestohlenen Wohnmobilen fällt diese Bilanz etwas besser aus. Auch hier ist die Schadenssumme entsprechend hoch, da Wohnmobile doch recht teuer sind. Die Polizei und auch die Versicherungen sind von dieser Entwicklung logischerweise nicht begeistert, sie schlagen Alarm. Wohnwagenbesitzer machen sich so ihre Gedanken wie man einen Wohnwagen effizient gegen Diebstahl schützen kann.
Radkralle als Wegfahrsperre für Wohnwagen
Eine Möglichkeit sind die sogenannten Wegfahrsperre für Wohnwagen. Sie kosten nicht viel, und sind auch schnell zu montieren. Die Rede ist von „Radkrallen“, auch Parkkrallen oder Reifenkralle genannt. Vergleichbar mit Radkrallen der Polizei die damit Falschparker am wegfahren hindern möchten. Parkrallen werden im Fachhandel und auch im Online-Versand in unterschiedlichen Ausführungen und zu grossen Preisunterschieden angeboten.
Für den Testsieger (Nemesis) müssen stolze 155 Euro den Besitzer wechseln. Die besseren Ausführungen sind so konstruiert, dass auch die Radschrauben gesichert sind. Bei den einfacheren Modellen kann ein Dieb ganz einfach das Rad abschrauben und durch ein Rad in gleicher Grösse ersetzen. Eine Sache von fünf Minuten für geübte Langfinger.
Solch ein Modell konnte gut abschneiden bei den Bewertungen ( Radkralle Pro Plus 341341) wenn der Preis (30 Euro) ebenfalls in die Bewertung einbezogen wurde. Normalerweise sind solche Radkrallen aus Stahl gefertigt bei einigen Modellen wird ein speziell gehärteter Stahl verwendet. Radkrallen sind besser wie nichts, aber keine wirklichen Hindernisse für „gut ausgebildete“ und gut ausgerüstete Diebe. Mit einer mitgeführten kleinen hydraulischen Presse werden solch Hindernisse in Kürze unwirksam.
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Die Diebstähle werden wohl kaum auf dem Stellplatz gemacht. Viele Besitzer stellen ihren Wohnwagen irgendwo unter. Beispielsweise alte Scheunen die nicht mehr in Betrieb sind, oder auch im Freien unter Brücken etc. Eine Einladung für potentielle Diebe. Ein regelmässig kontrollierter Unterstand, beispielsweise eine Einstellhalle ist sicherlich eine gute Massnahme einen Diebstahl zu verhindern. Allerdings können da schon etwas Kosten anfallen. Wer seinen Wohnwagen ohne Einstellhalle besser schützen möchte muss andere Wege gehen.
Deichselschloss als Wegfahrsperre für Wohnwagen
Der Markt bietet weitere mehr oder weniger sichere Zubehörteile an. Zum Beispiel eine Safety-Ball Sicherheitskugel. Diese Sicherung kann auf Stellplätzen in Betracht gezogen werden. Der Safety-Ball wird in die Kugelkupplung des Wohnwagens arretiert. Sie lässt sich mit Gewalt zwar entfernen, erregt aber Aufsehen wenn manipuliert wird. So mal „auf die Schnelle“ einen Wohnwagen ankuppeln und auf nimmer wiedersehen verschwinden geht nicht so einfach.
Eine ähnliche Schutzmassnahme besteht darin, eine Anhängerkupplung zu verschliessen. Das Prinzip ist ebenfalls relativ simpel. Mit einem Schloss für die Anhängerkupplung können die Versicherungskonditionen verbessert werden. Topmodelle sind auch gegen ein aufbohren geschützt. In Verbindung dazu kann natürlich auch noch mit einer Sicherung nachgerüstet werden die das hochdrehen der Stützen verhindern soll.
Auch diese Sicherungen sind sicherlich besser wie gar keine Sicherung aber auch kein unlösbares Problem für Profidiebe. Alles was eine mechanische Sicherung bringt kann mit dem entsprechenden Wissen und Werkzeug relativ einfach ausser Betrieb gesetzt werden. Die bessere Alternative ist auf elektronische Hilfsmittel zu setzen. Schon ein simpler Bewegungssensor der einen unüberhörbaren Alarm auslöst wird einen Dieb wohl abschrecken.
Modernste elektronische Alarmanlagen sind heutzutage erschwinglich. Funkalarmsysteme erlauben es Unregelmässigkeiten in Echtzeit nach Hause, oder auf sein Smartphone geliefert zu bekommen.
GPS Tracker als abschreckende Wegfahrsperre für Wohnwagen
Ein Wohnwagen der mit einem GPS-Tracker versehen ist kann innert Minuten geortet werden. Das wissen natürlich Profis der aus der Diebstahl-Szene ebenfalls. Mit einem Elektronik-Detektor können Diebe schnell abklären ob ein Wohnwagen elektronisch gesichert ist.
Schlägt der Detektor an, wissen Diebe zwar dass hier Alarmsysteme verbaut wurden. Sie wissen aber nicht welche. Um diese auszuschalten müsste der ganze Wohnwagen peinlich genau durchsucht werden.
Diebe haben viele Hilfsmittel aber keine Zeit. Der Aufwand wird wohl den meisten Langfingern zu gross sein. Das Risiko durch einen GPS-Tracker geortet zu werden ist sehr hoch. Die Chance, dass ein Dieb sein Vorhaben aufgibt ist für den Wohnwagenbesitzer recht hoch. Damit ein Wohnwagen auch nächste Saison zur Verfügung steht sind Sicherungsmassnahmen ein nötiges muss.
Eine Kombination aus mechanischen, sichtbaren Sicherungen im Verbund mit ebenfalls schon sehr günstigen elektronischen Sicherheitskomponenten dürfte am erfolgversprechendsten sein.
FAQ:
Wie kann ich meinen Wohnwagen vor Diebstahl schützen?
Auch beim Wohnwagen ist Vorsicht geboten. Ein erster Schritt ist, das Campingfahrzeug sicher zu parken und regelmäßig nach dem Rechten zu schauen. Keine Wertgegenstände im Freizeitfahrzeug lassen und eine Wohnwagen-Versicherung abschließen können ebenfalls helfen, im Fall der Fälle abgesichert zu sein.
Wie sicher ist eine Radkralle?
Die Nemesis Radkralle gilt als sicherstes und hochwertigstes Modell aus dem Test. Die besonders robuste und einfach zu handhabende Parkkralle dient nicht nur der optischen Abschreckung von Gelegenheitsdieben, sondern kann als zuverlässige Wegfahrsperre das Bewegen von Fahrzeugen durch Unbefugte verhindern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch hier keine 100%ige Sicherheit garantiert werden kann.
Was bringen Radkrallen?
Eine Parkkralle, auch oft Radkralle oder Autokralle genannt, ist eine mechanische Wegfahrsperre für das Auto. Im Gegensatz zu den Mitteln, die ein Auto im Regelfall serienmäßig mit sich bringt, wie zum Beispiel die Wegfahrsperre des Lenkrads, bietet eine Radkralle eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme.
Sind Parkkrallen in Deutschland erlaubt?
Ja, Parkkrallen sind in Deutschland erlaubt. Die Vorrichtung wird an der Felge eines Autos schlossgesichert festgespannt und macht ein Wegfahren quasi unmöglich. Wer es dennoch versucht, riskiert schwere Schäden am Fahrzeug und wer die Kralle entfernt, macht sich in der Regel strafbar.
Wie sinnvoll ist eine Lenkradkralle?
Gute Lenkradkrallen geben Autobesitzern ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit, da sie für Diebe das Risiko, erwischt zu werden, zumindest stark erhöhen – vor allem in dicht besiedelten Gebieten. Allerdings sollten Lenkradkrallen nicht als alleinige Sicherheitsmaßnahme betrachtet werden, sondern als Ergänzung zu anderen Maßnahmen wie einer Alarmanlage oder einer Parkkralle.
Wie teuer ist eine Parkkralle?
Die Preisspanne für Parkkrallen ist recht groß: Es gibt Modelle für knapp 20 Euro, Sie können aber ebenso gut 130 Euro oder mehr dafür ausgeben. Es lohnt sich jedoch, in eine qualitativ hochwertige Kralle zu investieren, um eine adäquate Sicherheit zu gewährleisten.
Werden Wohnwagen oft geklaut?
Obwohl Wohnmobile oft einen höheren Wert haben, scheinen Wohnwagen im Vergleich das beliebtere Diebesgut zu sein. Bei 76 Prozent der gestohlenen Fahrzeuge handelte es sich um einen Caravan. Daher ist es umso wichtiger, entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um das Risiko eines Diebstahls zu verringern.
Wie schütze ich mein Wohnmobil vor Diebstahl?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die man ergreifen kann, um das Wohnmobil vor Diebstahl zu schützen. Dazu gehören beispielsweise eine Fahrerhaus-Verriegelung, das Sichern des Aufbaus, Wegfahrsperren, GPS-Tracker, Alarmanlagen, Gaswarner und Fahrzeug-Tresore. Es ist empfehlenswert, eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen zu wählen, um eine adäquate Sicherheit zu gewährleisten.
Was ist ein Ventilwächter?
Ein Ventilwächter ist eine Diebstahlsicherung für Reifen. Er lässt bei einer Reifenrotation die Luft aus dem Reifen, sodass das Fahrzeug nach kurzer Zeit unlenkbar wird und abgestellt werden muss. Dadurch kann das gestohlene Fahrzeug leicht in der Umgebung gefunden werden. Ein Ventilwächter kann eine sinnvolle Option sein, um das Risiko eines Diebstahls zu verringern.
Was ist eine Radklammer?
Die STABEG-Radklammer wurde ursprünglich für die Exekutive entwickelt, um unrechtmäßig abgestellte Fahrzeuge festsetzen zu können. Mittlerweile wird sie aber auch von Privatpersonen gerne verwendet, um das Fahrzeug vor Diebstahl zu schützen. Die Radklammer wird an einer Felge befestigt und verhindert so das Wegfahren des Fahrzeugs. Sie ist einfach zu handhaben und eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Sicherheitsmaßnahmen.
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